Region Trier. „Die Niedrigzinspolitik der EZB hat verheerende Auswirkungen auf die Sparer in Deutschland“. Das beobachtet Michael Hoeck, Vorstandssprecher der Vereinigten Volksbank Raiffeisenbank eG in Wittlich. „Wir raten gerade der jungen und mittleren Generation, vermehrt privat vorzusorgen.“ Wer Altersarmut vermeiden wolle, müsse sich heute sehr viel intensiver mit dem Thema Geldanlage beschäftigen als früher.
Norbert Friedrich, Vorstandsmitglied der Volksbank Trier eG rechnet vor: „In den 1980er Jahren, als es sogar auf klassische Sparbücher noch bis zu 5 Prozent Zinsen gab, konnte man sein Geld in 15 Jahren locker verdoppeln. Heute gibt es dagegen auf Tagesgeldkonten höchstens noch einen minimalen Zins – und nach Berücksichtigung der Inflation sogar ein Minus“. Ein Vermögen aufzubauen, werde somit immer schwieriger. Dadurch sänken die Anreize spürbar, überhaupt noch Geld zurückzulegen. „Dies reißt massive Lücken in die private Altersvorsorge“, so Friedrich.
Es wäre jedoch der völlig falsche Weg, als Reaktion auf den Niedrigzins gar nicht mehr zu sparen. „Dann ist die Gefahr sehr groß, dass das Geld im Alter nicht mehr für den gewohnten Lebensstandard reicht“, warnt Rainer Berlingen, Vorstandsmitglied der Volksbank Eifel Mitte eG in Prüm. Den Sparern rät Berlingen daher, die Geldanlagen breit zu streuen und vermehrt in renditestärkere Anlage-
instrumente zu investieren. „Die Anlageschwerpunkte müssen dabei individuell an die persönliche Lebenssituation und Risikoneigung angepasst werden.“